„Man muss schon sehr viel Wissen mitbringen, um in einem Museum nicht vor Ehrfurcht zu erstarren.“
Mit diesem Satz beschreibt die Wissenschaftshistorikerin Anke te Heesen eine zentrale Barriere im Museumsbesuch. Im Gespräch mit der Plattform Cultural Impact, die sich der gesellschaftlichen Wirkung von Museen widmet, spricht sie über das Spannungsfeld von Forschung, Vermittlung und Publikum – und stellt die Frage: Wie können Museen Menschen erreichen, die ohne großes Vorwissen kommen?
Das Problem: Fehlendes Vorwissen als Barriere
Anke te Heesen beschreibt es treffend: „Vorwissen und dieses sich selbst etwas erarbeiten, das bringen die wenigsten Leute, die ins Museum gehen, als Haltung noch mit.“ Was früher der „gebildete Bildungsbürger“ mitbrachte – ein Grundverständnis historischer Kontexte, literarischer Bezüge oder kunsthistorischer Strömungen – ist heute oft nicht mehr selbstverständlich. Besucher:innen kommen mit Neugier, aber ohne tieferes Vorwissen.
Das ist kein Zeichen mangelnden Interesses, sondern Ausdruck eines gesellschaftlichen Wandels: Unsere Aufmerksamkeit ist fragmentierter, Wissen wird zunehmend in kurzen digitalen Formaten konsumiert, Zusammenhänge fehlen. In Museen trifft dieser Trend besonders hart – denn Ausstellungen sind in Sprache und Konzeption oft noch auf ein Publikum ausgerichtet, das Vorkenntnisse selbstverständlich mitbringt.
Das Ergebnis: Viele Besucher:innen begegnen großartigen Objekten, ohne sie wirklich einordnen zu können. Die Schwelle zur Auseinandersetzung bleibt hoch – und das Potenzial des Museums, Begeisterung und Erkenntnis zu wecken, wird verschenkt.
Die Utopie: Mikro-Führungen auf Abruf
In ihrem Interview sprach Anke te Heesen von einer Utopie, die das Besuchserlebnis grundlegend verändern könnte: Mikro-Führungen auf Abruf. Statt aufwändiger Blockbuster-Ausstellungen oder starrer Vermittlungsformate wünschte sie sich geschultes Museumspersonal, das jederzeit bereitsteht, Fragen zu beantworten, kleine Erklärungen einzustreuen und spontan in den Dialog zu gehen. So könnten Besucher:innen ohne spezielles Vorwissen niedrigschwellig ins Gespräch mit den Objekten kommen – ein flexibler, menschlicher Zugang, der Neugier fördert und Barrieren abbaut.
Doch diese Idee scheitert im Alltag meist an den Realitäten des Museumsbetriebs: knappe Budgets, fehlendes Personal und ein wachsender Druck auf Effizienz lassen eine dauerhafte Präsenz solcher „Auskunfts-Guides“ kaum zu.
Der Lösungsansatz: nuseum als digitale Mikro-Führung
Genau hier setzt nuseum an. Unsere KI-gestützte Multimedia-Guide-Lösung macht die Utopie der Mikro-Führung digital erlebbar – und damit realisierbar für jedes Museum:
- Spontane Fragen beantworten: Besucher:innen können jederzeit eigene Fragen stellen. Die Antworten basieren ausschließlich auf den Inhalten, die das Museum selbst bereitstellt.
- Kontext in Minikapiteln: Statt langer Fachtexte erhalten Besucher:innen kurze, leicht verständliche Erklärungen – abgestimmt auf ihr Vorwissen und ihre Interessen.
- Flexibel und personalisiert: Jede:r kann selbst entscheiden, ob ein Thema nur angerissen oder vertieft wird – ganz so, wie es eine gute Mikro-Führung leisten würde.
- Skalierbar und nachhaltig: Anders als bei zusätzlichem Personal entstehen keine laufenden Kosten. Jede Ausstellung kann damit zugänglicher gestaltet werden – unabhängig von Größe oder Budget.
So wird aus te Heesens Utopie kein unerreichbarer Traum, sondern ein umsetzbares Konzept. nuseum befördert die Idee der Mikro-Führungen in die Wirklichkeit – und ermöglicht Museen, Besucher:innen ohne Vorwissen genauso zu begeistern wie Expert:innen.